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7. Dezember - Sankt Pankratius in Oberpleis

Gegenüber der Orgel, also im südlichen Querhaus befindet sich in der Oberpleiser Pfarrkirche diese „Sechspassfenster“. Es stellt die Christlichen Tugenden dar.

Von oben nach unten betrachtet, erkennen wir die Symbole für Liebe, Glaube und Hoffnung. Sie bezeichnen wir als „göttliche Tugenden“.

„Menschliche Tugenden“ sind in den weiteren Feldern dargestellt: links Klugheit und Mäßigung, rechts Gerechtigkeit und Tapferkeit.

„Tugend“, dieser Begriff klingt ziemlich antiquiert. Er scheint nicht mehr in unsere Zeit zu passen. Vielleicht lässt sich das Wort aber etwas entstauben, meint es doch die ethisch wertvollen Eigenschaften eines Menschen.

 

Ein Blick ins Online-Lexikon macht uns etwas schlauer: „Das Wort Tugend (von mittelhochdeutsch tugent ‚Kraft, Macht, [gute] Eigenschaft, Fertigkeit, Vorzüglichkeit‘[…]) ist abgeleitet von taugen; die ursprüngliche Grundbedeutung ist die Tauglichkeit (Tüchtigkeit, Vorzüglichkeit) einer Person. Allgemein versteht man unter Tugend eine hervorragende Eigenschaft oder vorbildliche Haltung. Im weitesten Sinne kann jede Fähigkeit zu einem Handeln, das als wertvoll betrachtet wird, als Tugend bezeichnet werden. In der Ethik bezeichnet der Begriff eine als wichtig und erstrebenswert geltende Charaktereigenschaft, die eine Person befähigt, das sittlich Gute zu verwirklichen.“ (Wikipedia)

Die göttlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung bilden gemeinsam mit den klassischen Grundtugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung die Christlichen Tugenden.

Die „Grundtugenden“ werden seit dem Mittelalter auch als Kardinalstugenden bezeichnet. Sie gelten als Weg zu gutem Leben, gutes Leben nicht im Sinne des „es sich gutgehen Lassens“, sondern als geglücktes Leben. Die Tugenden haben darin eine Schlüsselfunktion. Sie helfen, sind der Schlüssel, damit Menschen das in ihnen Angelegte und ihre Möglichkeiten verwirklichen.

Eine Tugend kann in diesem Sinne nicht „aus der Mode kommen“. Wir sollten versuchen, sie zu verstehen:

• Klugheit meint nicht Besserwisserei sondern etwas durchdenken und besonnen bewerten

• Gerechtigkeit meint nicht Selbstgerechtigkeit, sondern Klugheit und Liebe zum Maßstab machen

• Tapferkeit meint nicht „den Helden zu markieren“, sondern Aushalten, Durchhalten und nicht aus Bequemlichkeit aufgeben

• Mäßigung heißt nicht sich selbst klein zu machen, sondern Überflüssiges zu meiden und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist im Leben.