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19. Dezember - Sankt Judas Thaddäus in Heisterbacherrott

Hereinspaziert erneut in die Wallfahrtskirche St. Judas Thaddäus!

Klein aber fein ist der obere Bildausschnitt im linken Chorraumfenster. Ein Mann namens Jesse liegt da in der Erde und es wächst eine Pflanze aus seinem Körper.

Was bedeutet das und was hat es nun mit der Verkündigung des Engels Gabriel an Maria im Hauptfenster zu tun?

Ein bekanntes Adventslied lüftet das Geheimnis: Hören Sie einmal...

Eine Geschichte aus alter Zeit erzählt, wie es zu diesem Lied gekommen ist:

Unweit der Stadt Trier ist ein Mönch auf dem Heimweg in sein Kloster. Es ist klirrend kalter Winter und der Mönch freut sich auf den Heiligen Abend im Kreise seiner Brüder im warmen hell erleuchteten Saal.

Wie er so in Gedanken ist, sieht er plötzlich im Schnee am Wegesrand etwas Rotes aufleuchten. Er hält an, bückt sich und entdeckt zu seinem großen Erstaunen eine Rose. Aus den Schneekristallen blüht sie ihm entgegen als wäre es mitten im Sommer. Vorsichtig löst der Wanderer mit einem kleinen Spaten den Wurzelstock aus der Erde und birgt die Blüte unter seiner warmen Kutte. 

Und wie er so weiterstapft, muss er an die biblischen Worte des Propheten Jesaja denken, der von einer solchen Rose gesprochen hat: "Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.

Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihn... An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen, die Völker suchen ihn auf."

Und so kam es, dass in dieser Nacht dem alten Mönch wie von selbst dieses Lied vor Augen stand...