Dieses Fenster finden wir in der kleinen Dorfkapelle Sankt Anna im Ortsteil Pleiserhohn.
Unser Blick richtet sich bei diesem Fenster unweigerlich auf Mutter und Tochter. Wer den Namen der Pleiserhohner Kapelle „St. Anna“ kennt, deutet sofort:
„Aha - Maria mit ihrer Mutter Anna!“
Die Szene spricht in ihrer Schlichtheit eine deutliche Sprache: Mutter und Tochter sind sich nah, einander zugewandt, berühren sich. Die kleine Szene wirkt freundlich und offen. Sie spricht von unserer Vorstellung, dass Anna liebevoll mit ihrer Tochter Maria umgegangen ist. Maria, das lang ersehnte Kind!
So berichtet die Legende, dass Anna und ihr Mann Joachim viele Jahre vergeblich auf ein Kind hoffen. Sie beten immer wieder zu Gott. Für Joachim als gottesfürchtigen Mann ist es selbstverständlich zum Fest der Tempelweihe im Tempel ein Opfer zu bringen. Als er - 20 Jahre ist er schon mit Anna verheiratet - den Tempel betritt, wirft der Priester ihn „achtkant“ hinaus. Er habe den Zorn Gottes auf sich geladen, weil er als Unfruchtbarer nicht dazu beigetragen haben, das Volk Gottes zu vermehren. Verwirrt und voller Scham flieht Joachim in die Wüste. Dort erscheint ihm ein Engel und kündet die Geburt einer Tochter an. Auch Anna wird durch einen Engel ein Kind verheißen.
Das Kind wird Maria genannt werden.
Maria ist aber nicht nur ein von den eigenen Eltern gewolltes Kind. Gott ist- und damit kommen wir zur Darstellung im oberen Teil des Fensterbildes- von Anfang an mit „im Spiel“. Maria ist von Kindheit an "gesegnet".