Zum Inhalt springen

10. Dezember - Sankt Pankratius Oberpleis

Das nördliche Seitenschiff von Sankt Pankratius in Oberpleis bietet Platz für sechs Fenster, die die sechs Schöpfungstage darstellen.

Jeweils in der Spitze der Fenster ist ein Schöpfungstag bildlich dargestellt.

Erster Schöpfungstag: Tag und Nacht

Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.

 

Zweiter Schöpfungstag: Oben und Unten

Dann sprach Gott: Es werde ein Gewölbe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. Und so geschah es. Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.

Dritter Schöpfungstag: Land und Meer

Dann sprach Gott: Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem Ort und das Trockene werde sichtbar. Und so geschah es. Und Gott nannte das Trockene Land und die Ansammlung des Wassers nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Samen darin auf der Erde. Und so geschah es. Die Erde brachte junges Grün hervor, Gewächs, das Samen nach seiner Art bildet, und Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag.

Vierter Schöpfungstag: Sonne, Mond und Sterne

Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen als Zeichen für Festzeiten, für Tage und Jahre dienen. Sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, um über die Erde hin zu leuchten. Und so geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter, das große zur Herrschaft über den Tag, das kleine zur Herrschaft über die Nacht, und die Sterne. Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde leuchten, 18 über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag


Fünfter Schöpfungstag: Fische und Vögel

Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von Schwärmen lebendiger Wesen und Vögel sollen über der Erde am Himmelsgewölbe fliegen. Und Gott erschuf die großen Wassertiere und alle Lebewesen, die sich fortbewegen nach ihrer Art, von denen das Wasser wimmelt, und alle gefiederten Vögel nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch! Füllt das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf Erden vermehren. Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag

Sechster Schöpfungstag: die Landtiere und der Mensch

Dann sprach Gott: Die Erde bringe Lebewesen aller Art hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Wildtieren der Erde nach ihrer Art. Und so geschah es. Gott machte die Wildtiere der Erde nach ihrer Art, das Vieh nach seiner Art und alle Kriechtiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen! Dann sprach Gott: Siehe, ich gebe euch alles Gewächs, das Samen bildet auf der ganzen Erde, und alle Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren der Erde, allen Vögeln des Himmels und allem, was auf der Erde kriecht, das Lebensatem in sich hat, gebe ich alles grüne Gewächs zur Nahrung. Und so geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag

(Text: Gen 1,1-31)


Über jedem einzelnen Tag der Schöpfung hat der Künstler Wilhelm Schmitz-Steinkrüger ein Dreieck dargestellt, ein Symbol für den dreieinen Gott, darunter eingefasst in Herzform die wesentlichen Merkmale der einzelnen Schöpfungstage. 

So „liest“ sich in den kleinen Fenstern etwas GROSSartiges: Gott, der in sich selbst Beziehung ist, liebt uns so sehr, dass er uns Zeit, Raum, Land, Wasser, Himmelskörper, Pflanzen, Tiere und das Leben schenkt!

Übrigens: Die aus dem Jahr 1952 stammenden Fenster wurden 1974/75 saniert und beim Wiedereinbau vertauscht. Wie lange das unentdeckt blieb? Wer weiß. Jedenfalls sorgte Pfarrer Willi Müller zum Glück wieder für Ordnung in der Schöpfung!

Sankt Pankratius in Oberpleis ist wohl die älteste Kirche in unserer Pfarreiengemeinschaft. Unter dem Patronat des Heiligen Pankratius gründeten Siegburger Mönche um 1100 hier ein Tochterkloster, eine so genannte Propstei. Es handelt sich um eine dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff, halbrunder Apsis und Hallenkrypta. Der vorgelagerte fünfgeschossige Westturm dürfte nach der Mitte des 12. Jahrhundert entstanden sein. Das nördliche Seitenschiff, das wegen des schlechten Baugrundes baufällig geworden war, wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts in gotischen Formen erneuert.

Die Kirche ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr, während der Wintermonate von 9:00 bis 17:00 Uhr, geöffnet.

Adresse: Siegburger Straße 10, Königswinter-Oberpleis