Gregor der Große – Papst und Kirchenlehrer
Gregor der Große (um 540 – 604 n.Chr.) stammt aus Rom und zählt zu den vier großen Kirchenvätern der Antike. Er wurde 1295 heilig gesprochen. Nach einem Studium der Rhetorik und Jura folgte er seinem Vater und stieg zum Stadtpräfekten von Rom auf, dem höchsten Amt der Kommune. 575 schon trat er zurück, zog sich in den Palast seiner Familie zurück und machte daraus ein Benediktinerkloster. Nach einem mehrjährigen Einsatz in Istanbul kehrte er zurück und wirkte dann wohl als Abt. Bei einer Flutkatastrophe in Rom verlor auch Papst Pelagius sein Leben, Gregor folgte ihm als erster Mönch auf den Stuhl Petri. Das römische Weltreich ging zu Ende, als die Langobarden in Rom eindrangen. Mit ihnen musste Gregor verhandeln und konnte die Invasion nur durch hohe Zahlungen aus dem Besitz der Kirche verhindern. Ein talentierter Krisenmanager wird er genannt. Unter ihm übernahm das Papsttum die politische Macht in Italien. Er nannte sich selbst „Knecht der Knechte Gottes“, ein Titel, den alle Päpste nach ihm übernommen haben. Im Gegensatz zu Augustinus vertrat Gregor die Meinung, dass die Juden keineswegs allein die Schuld an Jesu Tod gehabt haben sondern alle Menschen. Er sorgte für die Christianisierung der Angelsachsen und machte mit seinen Schriften Benedikt zur Leitfigur der Mönche.