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16. Dezember - Heiligenbilder in Sankt Mariä Himmelfahrt

Gregor der Große – Papst und Kirchenlehrer

Gregor der Große (um 540 – 604 n.Chr.) stammt aus Rom und zählt zu den vier großen Kirchenvätern der Antike. Er wurde 1295 heilig gesprochen. Nach einem Studium der Rhetorik und Jura folgte er seinem Vater und stieg zum Stadtpräfekten von Rom auf, dem höchsten Amt der Kommune. 575 schon trat er zurück, zog sich in den Palast seiner Familie zurück und machte daraus ein Benediktinerkloster. Nach einem mehrjährigen Einsatz in Istanbul kehrte er zurück und wirkte dann wohl als Abt. Bei einer Flutkatastrophe in Rom verlor auch Papst Pelagius sein Leben, Gregor folgte ihm als erster Mönch auf den Stuhl Petri. Das römische Weltreich ging zu Ende, als die Langobarden in Rom eindrangen. Mit ihnen musste Gregor verhandeln und konnte die Invasion nur durch hohe Zahlungen aus dem Besitz der Kirche verhindern. Ein talentierter Krisenmanager wird er genannt. Unter ihm übernahm das Papsttum die politische Macht in Italien. Er nannte sich selbst „Knecht der Knechte Gottes“, ein Titel, den alle Päpste nach ihm übernommen haben. Im Gegensatz zu Augustinus vertrat Gregor die Meinung, dass die Juden keineswegs allein die Schuld an Jesu Tod gehabt haben sondern alle Menschen. Er sorgte für die Christianisierung der Angelsachsen und machte mit seinen Schriften Benedikt zur Leitfigur der Mönche.


Mit ihm kam der Übergang von der Antike ins Mittelalter. Auf ihn gehen zahlreiche Schriften zurück darunter ein Moralhandbuch und eine Pastoralregel. „Die Bibel ist wie ein Strom, der so flach ist, dass ein Lamm daraus trinken kann, und so tief, dass ein Elefant darin baden kann“ und „Gott steht außerhalb des Verstehens. Wir können nur sagen was Er nicht ist, aber nicht, was Er ist.“ sind seine Worte. 

Den Gregorianischen Choral hat er selbst nicht begründet, er wurde nur nach ihm benannt.

Auch der Gregorianische Kalender hat nichts mit ihm zu tun, er geht auf Gregor XIII. zurück.

Seine Attribute: Tiara,  Buch; Taube, Arme bedienend
Gedenktag ist der 3. September.

Er ist Patron des kirchlichen Schulwesens, der Bergwerke; des Chor- und Choralgesanges; der Gelehrten, Lehrer, Schüler, Studenten, Sänger, Musiker, Maurer, Knopfmacher; gegen Gicht und Pest.

Bauernregeln (für 12. März, seinem Gedenktag in der Orthodoxie ): Gregor zeigt dem Bauern an, / dass im Feld er säen kann.

 

Kirchenlehrer Augustinus

Augustinus (354 – 430 n.Chr.) war einer der bedeutendsten Kirchenlehrer neben Gregor dem Großen, Hieronymus und Ambrosius. Sein Vater Patricius war als städtischer Beamter tätig und fand erst kurz vor seinem Tode zum Christentum und ließ sich taufen. Von seiner Mutter, der hl. Monika, wurde er in Nordafrika dem heutigen Algerien christlich erzogen. Die christliche Lehre sagte ihm aber nicht sonderlich zu, er schloss sich zunächst der Sekte der Manichäer an. Er hatte über 15 Jahre eine Lebensgefährtin, mit der er einen Sohn, Adeodatus („der von Gott gegebene“) hatte. Zum Studium der Rhetorik ging er nach Karthago. Augustinus selbst hat uns in seinen Schriften, den „Confessiones“ einen recht umfassenden Einblick in seinen Lebensweg hinterlassen. Darin wird auch seine Hinwendung zum christlichen Glauben deutlich. Papst Benedikt XVI. nannte ihn einen der größten Konvertiten der Kirchengeschichte. Nach seinem Studium war er zunächst Rhetoriklehrer in Karthago, dann in Rom und in Mailand. Dort lernte er den späteren Kirchenlehrer Bischof Ambrosius kennen, über den er zum christlichen Glauben fand und der ihn auch später, im Jahre 387, taufte. Wenig später wurde er zum Priester geweiht und danach zum Bischof von Hippo in Nordafrika. Neben den Confessiones ist seine Schrift „De civitate Dei“ („Vom Gottesstaat“) noch herausragend. Augustinus hat die christliche Lehre maßgeblich geprägt. Er wird auch als Brückenbauer von der Antike (Platon) zum Mittelalter (Thomas von Aquin) angesehen. Seine Schriften haben viel Denker beeinflusst. Auf seine Regeln für das christliche Zusammenleben geht auch die Augustinerregel zurück. Augustinus gewidmet ist ein Glasfenster in der Eudenbacher Pfarrkirche. Es zeigt den Heiligen mit einem flammenden Herz und einem Kind, das Wasser schöpft. Das geht zurück auf eine Legende: Augustinus wanderte einmal am Ufer des Meeres entlang, als er auf einen kleinen Jungen traf, der mit einer Muschel Wasser aus dem Meer in eine Sandgrube goss. Augustin fragte ihn, was er da tue. Der Junge antwortete: dasselbe wie Du, Du willst mit Deinen Gedanken Gott erfassen, ich versuche das Meer auszuschöpfen.

Sein Gedenktag ist der 28. August.
Seine Attribute: Buch, flammendes Herz, Engel, wasserschöpfendes Kind, Adler, Schreibfeder

Er ist der Patron der Theologen, Buchdrucker und Bierbrauer; für gute Augen.

Eine Bauernregel heißt: „Um die Zeit von Augustin gehn die warmen Tage hin.“

Bernhard von Clairvaux

Bernhard von Clairvaux ( 1090 bis 1153 n. Ch. ) lebte in Burgund im heutigen Frankreich. Ein Bleiglasfenster, das Willy de Graaf aus Essen-Werden 1953 angefertigt hat, in der Sakristei in Eudenbach zeigt ihn mit einem Kruzifix und einem Bienenkorb. Bernhard hat auch den Beinamen „doctor mellifluus“, d.h. der mit honigfließender Beredsamkeit, daher der Bienenkorb. 

Im Alter von 22 Jahren trat er in das Zisterzienserkloster Citeaux in der Nähe von Dijon ein. Von dem Namen dieses Klosters leitet sich der Name Zisterzienser ab. Bernhard gründete schon 2 Jahre später in der Champagne das berühmte Kloster Clairvaux, die Primarabtei der Zisterzienser, deren Abt er wurde. Die Gesamtzahl der Mönche zu seiner Zeit wird auf 200 geschätzt. Er war zwar nicht der Gründer des Ordens hat ihn aber maßgeblich ausgebreitet und geprägt.

Er gründete 69 Klöster darunter Kloster Eberbach im Rheingau. dort wurde u.a. die Verfilmung des Umberto-Eco-Klassikers "Der Name der Rose" gedreht. Auch Kloster Himmerod in der Eifel geht auf Bernhard zurück. Von dort stammen übrigens die 12 Zisterzienser, die Kloster Heisterbach gegründet haben.

Bernhard hat sich auch als erfolgreicher Vermittler und Diplomat zwischen Kirchenvertretern und weltlichen Herrschern hervorgetan. Insbesondere hat er aber als Prediger viele Menschen für Kreuzzüge begeistert. Er wird als großer Theologe und Mystiker beschrieben. 

Bei Martin Luther ist über ihn zu lesen: „Ist jemals ein gottesfürchtiger und frommer Mönch gewesen, so war’s St. Bernhard, den ich allein viel höher halte als alle Mönche und Pfaffen auf dem ganzen Erdboden.“ Die Bischofswürde hat er fünfmal abgelehnt. Daher wird er oft mit der Mitra zu seinen Füßen dargestellt. Fast ständig hielt er sich außerhalb von Klostermauern auf. So sagte er von sich selbst: „ich verhalte mich weder wie ein Kleriker noch wie ein Laie. Das Leben eines Mönchs habe ich schon lange abgelegt, (nur) nicht die mönchische Kleidung".

Er wurde1174 heilig gesprochen und 1830 zum Kirchenlehrer erhoben. Sein Gedenktag ist der 20.August. 

Er ist Patron  der Imker, Wachszieher und Barkeeper; gegen Besessenheit, Kinderkrankheiten, bei Gewitter und Unwetter; in der Todesstunde. 

Bauernregel: Wie der St. Bernhard ist, man auch den September misst.

Philosoph und Theologe, der selige Duns Scotus

Duns Scotus (1265/66 – 1308 n.Chr.) wurde in Schottland geboren und trat, nachdem er eine Schule der Franziskaner besucht hatte, diesem Orden bei. 

1291 zum Priester geweiht studiete er in Paris und Oxford Theologie, wo er später auch lehrte. 1307 kam er als Lektor nach Köln an die Minoritenkirche, in der er neben Adolph Kolping beigesetzt wurde.

Er gilt als Vorkämpfer für den Christkönigsgedanken und der Lehre von der unbefleckten Empfängnis Mariens, die von Thomas von Aquin, einem Zeitgenossen von Duns Scotus und Kirchenlehrer abgelehnt wurde.

Duns Scotus befasste sich intensiv mit dem griechischen Philosophen und Universalgelehrten Aristoteles. Von ihm wurde seine Beschäftigung mit der Frage, wie Wissenschaft und Glauben zueinander passen, beeinflusst. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Frage, wie Theologie und Philosophie miteinander in Einklang zu bringen sind. Als bedeutender Theologe hat er den Ehrentitel „Doctor subtilis“ scharfsinniger Lehrer erhalten. 

Er wurde 1993 von Papst Joannes Paul II selig gesprochen.

Sein Gedenktag ist der 8. November, auch ein nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln.


Der Sarkophag von Duns Scotus in der Minoritenkirche in Köln hat folgende Inschrift: 

»Scotia me genuit, Anglia me suscepit, Gallia me docuit, Colonia me tenet.«

(Schottland hat mich geboren, England nahm mich auf, Frankreich hat mich gelehrt, Köln besitzt mich)