Im Chorraum der Wallfahrtskirche Sankt Judas Thaddäus fällt der Blick der Betrachter sofort auf das Dreifaltigkeitsfenster im Zentrum.

Rechts steht Gottvater im goldenen Gewand und deutet mit gebietender und einladender Hand an, dass er der Schöpfer des Himmels und der Erde ist. Zur Rechten Gottes steht Christus, erkennbar an den Wundmalen an Füßen und Händen. Im grün-roten Gewand der Liebe und Hoffnung reicht er uns den Kelch und lädt zur Kommunion mit ihm ein. Von ober her spendet der Heilige Geist in Gestalt der Taube Kraft und Gnadengaben. Sind es Feuerflammen oder Wassertropfen, die aus dem Himmel regnen?

Beide Elemente symbolisieren die Wirkkraft des Geistes, der als göttlicher Beistand uns Menschen in Bewegung bringt. Und der kleine Mensch, der zu Füßen von Jesus Christus steht? Richtig, das ist Judas Thaddäus, der Verwandte und Jünger von Jesus, der fürbittend vor Gott für uns Betende eintritt.

Ein Fenster, das Gott darstellen will, ist natürlich sehr gewagt und naiv, denn kein Mensch hat Gott je gesehen und wir kennen alle das Gebot: "Du sollst Dir kein Bildnis von Gott machen!" Aber wir dürfen auf Jesus schauen, der in seiner Person die Liebe Gottes sichtbar macht. Auf den russischen Schriftsteller Leo Tolstoi geht folgende Erzählung zurück: