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22. Dezember - Gnadenkapelle Sankt Judas Thaddäus in Heisterbacherrott

Heute sind wir Besucher der Gnadenkapelle St. Judas Thaddäus in Heisterbacherrott. Alle Fenster, die wir dort sehen, zeigen den Heiligen Apostel Judas Thaddäus, wie er gesendet wird und Menschen mit den verschiedensten Krankheiten und Nöten an Leib und Seele heilt.

Alle vier Bilder in der Gnadenkapelle wurden von Gisela Pape-Weinreich im Jahr 1987 geschaffen. Dieses Bild stellt Jesus als verklärte Gestalt inmitten seiner Apostel dar. Am unteren rechten Bildrand erkennt man den Schriftzug: "Entwurf: Gisela Pape-Weinreich / Ausführung: Glaserei Hilf Dortmund.

1895 wurde das Gnadenbild, das Herzstück der Kapelle, von Niederdollendorf in die drei Jahre zuvor eingesegnete Kirche gebracht und das war der Anlass einer zunehmend bedeutsam werdenden Wallfahrt nach Heisterbacherrott. 1911 konnte Pfarr-Rektor Schmitt eine Reliquie des Heiligen für die Kirche erwerben und seit den Dreißiger Jahren gibt es die Wallfahrtsgottesdienste an jedem 1. und 2. Mittwoch des Monats, sowie die Oktav vom 21.-28. Oktober. Am 28. Oktober feiern wir den Gedenktag der Apostel Judas Thaddäus und Simon des Zeloten.

Dies ist ein weiteres Glasbild in der Gnadenkapelle. Hier wird dargestellt wie durch die Fürbitte des heiligen Judas Thaddäus die Geheilten Erhörung und Erlösung erfahren haben dürfen.

Was hat es nun mit dem Heiligen Judas Thaddäus eigentlich auf sich? Die Texte des Neuen Testamentes geben leider nur wenig Anhaltspunkte zum Leben des Apostels. Die Evangelisten Matthäus und Markus erwähnen ihn als Thaddäus, Lukas nennt ihn Judas, den Sohn des Jakobus und Johannes schreibt nur von Judas. Seit dem 3. Jahrhundert setzt die kirchliche Tradition den genannten Judas mit Thaddäus gleich. Nach alter, nicht eindeutiger Überlieferung verkünden die Apostel Simon und Judas Thaddäus das Evangelium im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Dort soll Judas von heidnischen Priestern erschlagen worden sein, daher wird der Apostel meist mit Keule und Evangelienbuch dargestellt.

Geschichtlich sind die Spuren also sehr dünn gelegt, dafür blüht aber umso mehr die Verehrung  aufgrund von Brauchtum und Legenden. Dies wurde wohl auch durch eine Vision der heiligen Birgitta von Schweden gefördert, die besagt, der Heiland habe sie angewiesen, sich mit besonderem Vertrauen an den Hl. Judas Thaddäus zu wenden. Sein Beiname bedeutet "der Beherzte" und er gilt als Schutzpatron für die Hoffnungslosen und äußerst Bedrängten. Auf seine Fürbitte hin geschehen auch heute noch Gebetserhörungen. So schildert ein Psychotherapeut anonym folgende Begebenheit: