Diese kleine Kapelle wurde 1348 erbaut. Auch hier hilft uns wieder die Inschrift über der Türe das Erbauungsjahr festzustellen.
Die Dorfbewohner nennen die kapelle heute liebvoll den "Veußeler Dom."
Und heute öffnen wir die Tür dieser Kapelle in Vinxel mit dem etwas befremdlich klingenden Namen „Mariä Heimsuchung“.
Wir sprechen davon, dass wir von Krankheiten oder Plagen heimgesucht werden, aber was bedeutet das bei Maria?
Irgendwann hat man den lateinischen Namen „Visitatio“ übersetzt mit „Heimsuchung“. Es bedeutet aber schlicht „Besuch“.
Maria besucht ihre viel ältere Kusine Elisabet. Sie weiß, dass Elisabet wie durch ein Wunder im hohen Alter doch noch schwanger geworden ist und die Geburt kurz bevorsteht. Maria ist auch schwanger, aber ungeplant. Sie hat es nicht leicht: jung, ohne die Sicherheit einer Ehe und eines geregelten Lebens. Dazu erfährt sie das Unverständnis ihrer Umgebung. In dieser Situation sucht sie die Unterstützung einer Vertrauten, einer Freundin, die sie mit offenen Armen empfängt. Wie gut tut es, besucht und verstanden zu werden!
Und die beiden haben sich viel zu erzählen: Vom Besuch eines Engels und von einem Gott, der uns Menschen aufsucht, um uns zu retten…