Eines der ältesten Bauwerke von Thomasberg ist die kleine Marienkapelle am Kreuzungsbereich der Steinringer- und Gronewaldstraße. 1859 wurde sie auf dem Grundstück der Familie Moitzfeld, dem Harperother Hof, als Hauskapelle errichtet. Es war um diese Zeit gar nicht so selten, das größere Höfe eine eigene kleine Hauskapelle besaßen, denn der Weg zur Pfarrkirche war weit. Damals gab es noch keine Kirche in Thomasberg und die Gläubigen mussten bis zu ihrer Pfarrkirche in Oberpleis zu Fuß gehen.
Zur Entstehung erzählt man sich folgende Legende:
Im Jahr 1859 wurde nicht nur die Marienkapelle gebaut, sondern auch am Kölner Dom gebaut. Dazu wurden jede Menge Steine im Siebengebirge gebrochen, die zuerst auf Wagen und dann auf Schiffen nach Köln transportiert wurden. So heißt es, dass immer wenn ein Wagen mit Steinen für den Dom über die Kreuzung in Steinringen fuhr, der Fahrer einen oder mehrere Steine dort schon mal fallen ließ, damit sein Wagen leichter wurde und für den Bau der Kapelle die nötigen Steine vorhanden waren. Als die Kapelle fertig war, nannten die Strücher, ein anderer Name für die Bewohner von Thomasberg, diese Kapelle auch den „Strücher Dom“, weil er von den gleichen Steinen und zur gleichen Zeit erbaut wurde wie der Kölner Dom.
